Antike Quellen:
Die Argonautensage des Apollonius Rhodius beinhaltet eine genaue
Beschreibung der Südküste des Schwarzen Meeres. Dieses Werk
berichtet von der abenteuerlichen Reise des griechischen Helden Jason
und seiner Gefährten von Griechenland entlang der südlichen Schwarzmeerküste
nach Kolchis im äußersten Osten des Schwarzen Meeres.
Apollonius Rhodius lebte im 3. Jahrhundert vor Chr. Er war der Bibliotheksleiter des
Museums (der Universität) von Alexandria in Ägypten. Diese
überaus berühmte Bibliothek besaß die umfangreichste
Sammlung antiken Wissens und antiker Gelehrsamkeit.
Von Apollonius haben wir eine Darstellung der Amazonen,
und er beschrieb die Insel der Amazonen - Aretias.
Buch II, 382 - 388:
Der blinde Seher Phineus unterrichtet Jason über den weiteren Verlauf seiner Reise nach Kolchis.
Dabei liefert er einen Bericht über das Land der Amazonen am Fluss Thermodon
und über die Insel der Amazonen - Aretias.
» ... und landet auf felsigem Eiland; Dort mit mancherlei List vertreibet schamlose Vögel, die, wie man sagt, in unendlicher Zahl die einsame Insel rings bewohnen. Dort steht ein steinerner Tempel des Ares, von den Beherrscherinnen der Amazonen errichtet, von Antiope und Otrere, als sie zu Felde zogen. « |
Buch II, 1169 - 1176: Es handelt über Jason und seine Gefährten auf der Insel der Amazonen.
» Und dann gingen sie alle zum Tempel des Ares Schafe zum Opfer zu schlachten, und sie umdrängten voll Eifer rings den Altar, der vor dem dachlosen Tempel aus Kieseln aufgerichtet war. Im Inneren ruhte ein schwarzer heiliger Stein, wo einst die Amazonen gemeinsam beteten; aber sie pflegten, wenn sie von drüben gekommen, an dem Altar nicht Schafe und Rinder im Feuer zu opfern, nein, sie schlachteten Pferde aus ihren unzähligen Herden. « |
Die Entfernung zwischen der Mündung des Thermodon und der Insel Aretias (Giresun Adasi) beträgt ungefähr 120 km in der Luftlinie. Giresun Adasi ist von der Küstenstadt Giresun etwa 2 km entfernt.
Gegenwärtige Situation:
Heute ist die Insel verlassen. Allerdings finden sich dort Reste
von Bauten, so von einer byzantinischen Klosteranlage.
Erstaunlicherweise werden auch heute noch auf dieser kleinen Insel
Fruchtbarkeitsrituale durchgeführt, und zwar ausschließlich von den
einheimischen Frauen! Jeden Mai kommen Frauen vom Festland auf diese Insel,
um hier rituelle Handlungen zu verrichten.
=> Forschungskampagne 1999
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