Ziel der Forschungsreise im Jahr 2003 war es, die bereits im Jahr davor gewonnenen Erkenntnisse zu vertiefen. Zu diesem Zweck wurden die bedeutsamen prähistorischen Fundplätze Poliochni, Myrina und Ifestia (Hephaistia) eingehend untersucht. Hinzu kamen neue Forschungsziele: Der heilige Berg Kakavos und die Kulthöhle von Kavirio.
Die Kultstätte am Gipfel des Kakavosberges befindet sich in einer Grotte, welche offensichtlich seit prähistorischer Zeit als Kultplatz diente. Die Decke der Grotte besteht aus unzähligen rundlichen Mulden. Das dachlose Heiligtum ist in die mächtige Felsgrotte wie in einen Mutterleib eingebettet, so ist es auch wenig verwunderlich, dass die Kapelle der Panagia (= Muttergottes) geweiht ist, wohl in direkter Nachfolge der vorchristlichen allmächtigen Muttergöttin.
Im Nordosten der Insel - direkt unter den Bauresten des berühmten Kabirenheiligtums - befindet sich auf Meeresniveau die sogenannte Höhle des Philoktet. Lage und Aussehen der Höhle, sowie die uralte mythologische Tradition sind aussagekräftige Zeichen dafür, dass diese Höhle schon in prähistorischer Zeit kultische Bedeutung innehatte.
Jene prähistorischen Kultplätze, das Bergheiligtum Kakavos und die Kulthöhle von Kavirio,
zeugen von der Verehrung der allmächtigen Muttergöttin - ein prägnantes Merkmal matriarchaler Kultur.
Die Entdeckung von weiteren prähistorischen Felszeichnungen und -gravuren an verschiedenen Fundorten auf Lemnos verdichten
unseren Wissensstand über ihre prähistorische matriarchale Kultur, und sie liefern uns wertvolle Erkenntnisse über die
bildlichen Ausdrucksformen.
Eine ausführliche Darstellung finden Sie in unserem Forschungsbericht 2003.
=> Forschungskampagne - Lemnos 2003. Neueste Erkenntnisse
(PDF-Datei - Dateigröße: 491 KB)
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